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Zahnimplantat Material: Titan oder Keramik?

Wenn Sie ein Implantat benötigen, werden Sie früher oder später vor der Frage der Materialauswahl stehen. Prinzipiell kommen dafür zwei Materialien in Frage: ein Implantat aus Titan oder Keramik. Wir zeigen Ihnen auf, was bei den Materialien zu beachten ist, welche Vor- und Nachteile Titan und Keramik hinsichtlich des Einsetzens und ihrer Haltbarkeit haben und auch, wie sich die Auswahl des Materials auf die Kosten des Implantats auswirkt.

GLIEDERUNG

Wirkungsweise eines Implantats

Ein Implantat wird, anders als eine Brücke, in den Kiefer eingesetzt und dort im Knochen verankert. Das Ziel ist es, auf das Implantat den Zahnersatz aufzusetzen. Wird mehr als ein Zahn mit dem Implantat verankert, ist die Belastbarkeit des Implantats von großer Bedeutung. Damit sie gut im Kiefer einwachsen und der Körper angeregt wird, neue Knochensubstanz zu bilden, sind sowohl Keramik- , als auch Titanimplantate mit Sauerstoff beschichtet, das die körpereigene Zellen, die Osteoblasten, dazu anregt, frischen Knochen aufzubauen. Dieser verbindet sich im Idealfall mit dem neuen Implantat und sorgt so für genügend Stabilität für den auf das Implantat aufgesetzten Zahnersatz.

Zahnimplantat aus Titan

Nomen est Omen: Titan gilt als das bevorzugte Material bei Zahnimplantaten und kann als Titan der Zahnimplantologie bezeichnet werden. Seit Beginn der modernen Implantatsforschung Mitte des 20. Jahrhunderts wird Titan als Material für Zahnimplantate erforscht. Implantate aus Titan bestehen zu 99,9% aus reinem Titan, einem Metall. Titanimplantate sind somit nahezu allergiefrei. Die Osseointegration, das Einwachsen des Implantats in den Knochen, ist bei Titan über Jahrzehnte evaluiert und funktioniert in den meisten Fällen erfolgreich und ohne Komplikationen innerhalb von 3 bis 6 Monaten nach dem Einsetzten des Titanimplantats. Ein weiterer Vorteil von Titanimplantaten ist deren Flexibilität und Belastbarkeit.

Zahnimplantate aus Keramik

Ähnlich früh wie bei Titanimplantaten begann die Forschung zu Implantaten aus Keramik. Dieser Werkstoff ist jedoch nicht so intensiv erforscht wie Titan. Die modernen Implantate aus Keramik werden aus Zirkonoxid gefertigt. Dabei handelt es sich um einen hochmodernen Keramikstoff, der sich durch hohe Stabilität und Verträglichkeit im Kieferknochen auszeichnet. Ein großer Vorteil ist die Allergieverträglichkeit und eine geringe Entzündungsgefahr beim Einheilungsprozess und darüber hinaus. Das Material gilt als weniger anfällig für Zahnbelag. Zudem sind Implantate aus Keramik komplett metallfrei und so besonders schonend für den Körper. Zahnimplantate aus Keramik sind weiß, was sie weniger auffällig macht, sollten sie im Frontbereich des Kiefers eingesetzt werden, oder bei nicht mehr vollständig vorhandenem Zahnfleisch. Hier schimmert dann kein Metall durch.

Fazit: Titanimplantate versus Keramikimplantate

Beide Materialien sind für den Einsatz als Zahnimplantat erforscht, wobei das Titan einen kleinen Vorsprung gegenüber dem Keramikimplantat hat. Wer aus gesundheitlichen Gründen auf Metall im Körper verzichten möchte, oder aus ästhetischen Gründen kein Metall durch das Zahnfleisch schimmern haben möchte, sollte ein Keramikimplantat in Erwägung ziehen. Titan als Werkstoff ist besser evaluiert und dessen Vorteile in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Implantate aus Keramik benötigen eine längere Einheilzeit.

Kostenvergleich Titanimplantate und Keramikimplantate

Kurz gesagt: Keramikimplantate sind teurer als Titanimplantate. Das mag daran liegen, dass Titanimplantate bewährter sind. Auch bedarf es bezüglich der Haltbarkeit von Keramikimplantaten noch Langzeitstudien, um sie mit denen aus Titan auch in diesem Punkt vergleichbar zu machen. Vor allem hinsichtlich der Ästhetik ist es im Einzelfall ratsam, ein Keramikimplantat dennoch zu bevorzugen. Beide Materialien werden im Labor zu Ihrer individuellen Implantatslösung designt und hergestellt. Diese Kosten, sowie die für das Einsetzen, werden komplett an Sie weitergegeben. Da lohnt sich ein unabhängiger Kostencheck und sogar der Wechsel des Zahnarztes.