dolvi Logo

Zahnimplantate aus Titan - Kosten, Vorteile, Verträglichkeit

Bei fehlenden Zähnen empfehlen viele Zahnärzte ein Zahnimplantat und führt die Planung dieses Zahnersatzes durch. Wenn Sie ein Zahnimplantat benötigen, haben Sie allerdings die Wahl zwischen mehreren Materialien. Eine der zurzeit gängigsten Materialien ist Titan, das auch für Piercings, für Golfschlägerköpfe und die Schaufeln von Dampfturbinen verwendet wird. Doch welche Vorteile hat ein Titanimplantat gegenüber einem anderen Material? Wir klären, warum Titanimplantate so beliebt sind, wie die Kosten dafür aussehen und wie verträglich das Material ist.

GLIEDERUNG

Was sind Titanimplantate?

Ein Zahnimplantat setzt sich aus künstlichen Zahnwurzeln und einer Krone zusammen. Die künstlichen Zahnwurzeln werden in den Kieferknochen eingebracht, bevor die Krone darauf gesetzt werden kann. Bei einem Titanimplantat sind ebenjene Zahnwurzeln aus Titan, die Krone besteht in der Regel aus Keramik oder einer Goldlegierung.

Bei Titan handelt es sich um ein Leichtmetall, das in vielen verschiedenen Kontexten Anwendung findet. So bestehen etwa folgende Gegenstände immer wieder aus Titan: 

  • Fahrradschrauben
  • Zeltheringe
  • Rahmen von Tennisschlägern
  • in Pyrotechnik
  • Verschleißteile in Lötanlagen
  • Gehörknöchelchenersatz-Prothesen
  • Herzschrittmacher
  • Teile von Computergehäusen


Sie sehen: Titan kann vielfältig eingesetzt werden. Nicht umsonst wird Titan gern als das Material der Zukunft bezeichnet. Die wichtigsten Eigenschaften von Titan sind wohl, dass es besonders hart ist und eine hohe Festigkeit aufweist. Die elektrische und die thermische Leitfähigkeit außerdem sind sehr gering. Doch welche Eigenschaften machen Titan nun zu einem für Zahnimplantate geeigneten Material?

Warum ein Titanimplantat?

Jährlich werden in Deutschland hunderttausende an Titanimplantaten eingesetzt. Der große Pluspunkt dieses Materials ist nämlich seine Biokompatibilität. Das bedeutet, dass Titan so gut wie keine Unverträglichkeiten oder allergischen Reaktionen auslöst und vom Organismus gut angenommen wird, sodass die sogenannte Osseointegration, also die Verbindung zwischen Kieferknochen und Material, gut verläuft. Ein wichtiger Faktor für die Behandlung und langfristige Stabilität des Implantates im Mund. 

Titan ist außerdem ein langlebiges Metall, dass sich durch Stabilität auszeichnet, sodass ein Titanimplantat langfristig stabil im Mund sitzt und nicht splittert. Im Durchschnitt ist bei Titanimplantaten auch die Einheilungszeit kürzer, sodass die finale Krone schneller angebracht werden kann und die Behandlung damit beendet ist. Der neue Zahn kann dann komplett belastet werden und Sie können endlich wieder essen, worauf Sie Lust haben.

Mit einem Titanimplantat kann ein einzelner Zahn, aber auch gleich eine längere Zahnreihe ersetzt werden.

Die Vorteile von Titan im Überblick:
  • hohe Stabilität
  • langlebiges Material
  • sehr verträglich und kompatibel
  • schnelle Einheilzeit
  • gut erforscht und vielfach erprobt


Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob Sie Titan vertragen, bieten viele Zahnärzte einen Titansimulationstest. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Titanimplantat bei Ihnen keine Komplikationen auslöst und Sie weiterhin die Wahl haben, ob Sie nun ein Implantat aus Titan oder eines aus Keramik möchten.

Zahnimplantat - Titan oder Keramik?

Eine Alternative zu Titan ist Keramik. Diese Variante kommt ohne große Metallanteile aus und wird von fast allen Patienten gut vertragen. Es eignet sich also gut für Patienten, die eine Belastung ihres Organismus durch Metall oder eine Unverträglichkeit von Titan fürchten. Keramik weist ebenfalls eine hohe Stabilität auf und scheint auch nicht durch dünne Zahnfleischschichten, was vor allem auf den Ästhetikaspekt einzahlt. Zusätzlich lagert sich Zahnfleisch sehr gern an Keramik an, was einen guten Halt für die künstliche Zahnwurzel verspricht. 

Nachteilig ist bei Keramikimplantaten, dass die Einheilzeit deutlich länger ist als bei Titanimplantaten. Dadurch zieht sich die gesamte Behandlung in die Länge und die Wunde ist länger anfällig für Keime. Auch die Belastbarkeit stellt sich erst später ein. Vorab muss das Implantat mit Schienen geschützt werden.  

Im Gegensatz zu Titan sind Keramikimplantate bisher außerdem weniger erprobt, dafür sind sie aber teurer als Titanimplantate. 

Vorteile Keramikimplantate

Nachteile Keramikimplantate

Hohe Stabilität

lange Einheilzeit

Hohe Kompatibilität

späte Belastbarkeit

sehr ästhetisch

Muss vorübergehend mit Schienen geschützt werden

komplikationsarme Behandlung

weniger fundierte Erkenntnisse

Titanimplantat - Ablauf und Durchführung

Das Titanimplantat wird von Ihrem Zahnarzt millimetergenau in einer 3-D-Software geplant. Auch eine passende Bohrschablone wird für den Eingriff erstellt. Am Tag des Eingriffs legt der Zahnarzt den Kieferknochen frei und bohrt eine Öffnung in den Kieferknochen, in den die künstlichen Zahnwurzeln geschraubt werden. Nach diesem chirurgischen Eingriff beginnt die Einheilzeit, die bei Titanimplantaten zwischen drei und sechs Monaten dauert. Wenn die Zahnwurzeln fest vom Gewebe eingefasst sind, kann der endgültige Zahnersatz aufgeschraubt werden. 

Der Eingriff in den Kieferknochen kann mit lokaler Betäubung erfolgen. Angstpatienten können sich jedoch auch über die Möglichkeiten für eine Vollnarkose oder Analgosedierung aufklären lassen und ihre Wünsche vorab kommunizieren. Wenn Sie die Behandlung unter Vollnarkose oder im Dämmerschlaf durchführen lassen möchten, müssen Sie am Tag des Eingriffs eine Begleitperson zur Praxis bzw. Zahnklinik mitbringen.

Eigenanteil für Titanimplantat berechnen

Titan ist tatsächlich ein ziemlich teures Material, dafür aber langlebig und äußerst stabil. Für die meisten Patienten ist die Haltbarkeit bei der Entscheidungsfindung überzeugend. Sie können vorab aber auch den Vergleich machen: wie hoch ist mein Eigenanteil bei einem Implantat aus Titan im Vergleich zu einem Implantat mit Keramik? Mit unserem Zahnimplantate Kostenrechner lässt sich ganz schnell herausfinden, wie hoch die Kosten insgesamt ausfallen können – und welchen Eigenanteil Sie zahlen.